
Transformative Gerechtigkeit: Alternative Umgänge mit Gewalt ohne Staat und Polizei
März 29 @ 14:00 - 18:00
Wir leben in einer Welt, in der wir von klein auf lernen, dass wir für
Fehler oder gewaltvolles Verhalten bestraft werden. Dies gipfelt in
staatlicher Repression in Form von Polizei, Gefängnissen, Psychiatrien,
usw.. Wir sind gewohnt Gewalt mit noch mehr Gewalt zu begegnen.
Transformative Gerechtigkeit ist dabei ein Ansatz mit
(zwischenmenschlicher) Gewalt ohne den Staat umzugehen. Transformative
Gerechtigkeit wurde in den 90er Jahren in den USA von cis und trans*
Frauen of Color entwickelt und basiert auf den gelebten Praxen von
indigenen Communities in Nordamerika mit zwischenmenschlicher Gewalt
umzugehen. Transformative Gerechtigkeit hat zum Ziel die Ursachen von
gewaltvollem Verhalten grundlegend zu verändern, damit diese Gewalt
nicht wieder geschehen kann. Deswegen geht es nicht nur darum, die
Gewalt zwischen zwei Personen zu adressieren, sondern auch die
Community, die diese Gewalt mit ermöglicht hat.
Workshopleitung:
kouTJ ist eine Gruppe aus dem Raum Köln/Bonn und arbeitet seit 2 Jahren
rund um Transformative Gerechtigkeit. Der Workshop soll einen Überblick
über den Ansatz Transformativer Gerechtigkeit geben. Darauf aufbauend
wollen wir uns viel Zeit nehmen, um mit euch gemeinsam ein Fallbeispiel
zu bearbeiten. Wir werden versuchen uns in eine Gruppe
hineinzuversetzen, die sich nach dem Bekanntwerden von verübter Gewalt
innerhalb ihrer Gruppe die Frage stellt, wie sie dieser Gewalt begegnen
kann. Was sind erste Schritte? Wie kann die betroffene Person
bestmöglich geschützt und unterstützt werden? Dabei können wir genauer
ins Detail gehen, aufkommende Fragen beantworten und ein Gefühl dafür
bekommen, wie ein Prozess ablaufen kann und was Schwierigkeiten daran
sein können.